Neu entdeckte Arten in der Tiefsee

Von der Tiefsee ist erst ein winziger Teil erforscht. Sogar über den Mond weiss man mehr! Ständig entdecken Forscher:innen neue Arten in der Tiefsee. Vor Chile, einem Land in Südamerika, haben Wissenschaftler:innen Anfang 2024 mehr als 100 neue Tierarten in der Tiefsee entdeckt.

Wie erforscht man die Tiefsee?

Die Tiefsee liegt bis zu 11’000 Meter tief unter der Wasseroberfläche. Es ist dunkel, eiskalt und der Wasserdruck ist enorm. Wir Menschen könnten uns nicht dort aufhalten. Denn was mit Luft gefüllt ist, würde bei diesem Druck zusammengequetscht, so auch unsere Lunge.
Forscher:innen reisen daher mit speziellen Unterwasserbooten in die Tiefsee. Um noch tiefer zu kommen, nutzen sie jedoch ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge. Diese haben Kameras, Greifarme und Sensoren und lassen sich von einem Schiff aus steuern.

Das Unterwasserfahrzeug erforschte die Seeberge in dieser Gegend, machte Fotos und Videos und sammelte Proben. Unter anderem helfen diese Daten den Forscher:innen herauszufinden, wo es Meeresschutzgebiete braucht.

Die Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass jeder der Seeberge andere Lebensräume aufweist: Sie entdeckten Tiefseekorallenriffe und Schwammgärten. Und sie entdeckten über 100 Arten, bei denen sie vermuten, dass sie neu sind für die Wissenschaft.

Der Leiter des Forschungsteam sagt: «Diese Forschungsreise hat unsere Hoffnungen weit übertroffen. Man erwartet immer, dass man in diesen abgelegenen und wenig erforschten Gebieten neue Arten findet, aber dass wir so viele gefunden haben, ist überwältigend, vor allem bei den Schwammarten.»

 

Tauch nun Bild für Bild tiefer und lerne einige Tierarten kennen, denen die Foscher:innen begegnet sind.

Was ist die Tiefsee?

Die meisten Forscher:innen bezeichnen den Bereich ab etwa 200 Metern Tiefe als Tiefsee. Ab hier sieht man das Sonnenlicht nur noch schwach, es wachsen keine Algen mehr, und es ist immer etwa gleich kalt, ein bisschen kälter als im Kühlschrank. Manche Forscher:innen setzen die Grenze zur Tiefsee auch tiefer.

Der tiefste Punkt der Erde ist der Marianengraben im Pazifischen Ozean. Er liegt auf etwa 11’000 Metern. Zum Vergleich: Der Mount Everest ist der höchste Berg der Welt und 8850 Meter hoch. Würdest du ihn umdrehen und ins Meer tunken, würde die Bergspitze noch lange nicht den tiefsten Punkt im Meer erreichen.

Nur wenige Menschen waren bisher auf dem Boden des Marianengrabens. Die ersten waren der Amerikaner Don Walsh und der Schweizer Jacques Piccard. Im Jahr 1960 gelangten sie in ihrem U-Boot in knapp fünf Stunden dorthin. Erst im Jahr 2012 tauchte ein weiterer Mensch ähnlich tief: James Cameron, der Regisseur des bekannten Films «Titanic».

Tiefseebergbau

Bergbau in der Tiefsee?

Die Tiefsee ist noch kaum erforscht. Trotzdem möchten manche Firmen Metalle aus der Tiefsee holen. Denn sie sind sehr begehrt, und man braucht sie, um Smartphones, Laptops oder Batterien herzustellen. Man nennt das Tiefseebergbau.

Zusammen mit Organisationen, Wissenschaftler:innen und Regierungen verlangt der WWF, dass der Tiefseebergbau verboten wird, solange man die Auswirkungen nicht kennt und solange nicht erforscht ist, welche anderen Möglichkeiten es gäbe, um die Nachfrage nach den seltenen Metalle zu decken. Mehr dazu erfährst du hier.