Amphibien in der Schweiz

Auf der ganzen Welt gibt es etwa 7000 Amphibienarten. In der Schweiz leben 19 Arten. Hier lernst du einige kennen – zum Beispiel den Feuersalamander und die Gelbbauchunke mit ihren leuchtend gelben Mustern. Zudem erfährst du, wie du mithelfen kannst, die Amphibien in der Schweiz zu schützen.

Zu den Amphibien gehören Frösche, Unken, Molche, Salamander und Kröten. Was unterscheidet sie von den Reptilien wie Schlangen, Eidechsen, Schildkröten und Blindschleichen?

Amphibien haben meist eine feuchte Haut, und sie sind im Gegensatz zu den Reptilien selten an der Sonne. Nur der Laubfrosch sonnt sich gern. Amphibien legen ihre Eier vor allem im Wasser – ausser die Salamander und Geburtshelferkröten. Die Jungen sind zuerst Larven (Kaulquappen oder Molchlarven), bevor sie sich zu Molchen, Kröten oder Fröschen entwickeln.

Alpensalamander und Feuersalamander legen keine Eier. Im Frühling gebären sie die Larven direkt. Sie sind dann schon recht weit entwickelt.

Grasfrosch

Der Grasfrosch kommt in der Schweiz sehr häufig vor. Ausgewachsene Grasfrösche kehren zum Laichen meistens in das Gewässer zurück, in dem sie zur Welt kamen. Grasfrösche können ganz unterschiedliche Farben haben: von olivgrün mit schwarzen Flecken bis zu orange-braun oder rötlich.

Grasfrosch

Europäischer Laubfrosch

Europäische Laubfrösche sind die kleinsten Frösche, die in der Schweiz leben. Mit ihren vier Zentimetern Länge hätten sie in einem Teelöffel Platz. Sie können sehr gut klettern, denn an den Finger- und Zehenspitzen haben sie kleine Scheiben, die ähnlich funktionieren wie Saugnäpfe. Dank ihnen gelangen die Frösche sogar glatte Flächen hoch.

Laubfrosch

Springfrosch

Ein besonderes Merkmal des Springfrosches ist das grosse runde Trommelfell schräg hinter dem Auge. Es ist fast so gross wie das Auge. Wie sein Name vermuten lässt, kann der Frosch sehr weit springen – bis zu zwei Meter!

Springfrosch

Wasserfrösche

Zu den Wasserfröschen gehören verschiedene Arten. Da sie sich aber untereinander paaren, lassen sie sich kaum mehr voneinander unterscheiden. Wasserfrösche sind oft am Tag aktiv, und sie sind bekannt für ihr lautes Quaken. Meist halten sie sich nicht weit von Gewässern auf.

Wasserfrosch

Gelbbauchunke

Ein besonderes Merkmal der Unken ist die Pupille: Sie hat die Form eines Herzens. Wenn sie sich bedroht fühlt, streckt die Gelbbauchunke alle Beine von sich und zeigt dem Angreifer ihren Bauch. Dieser versteht das gelbe Muster als Warnsignal. Und tatsächlich gibt die Unke über ihre Haut ein Gift ab, das gefährlich ist für Tiere, die sie fressen wollen.

Gelbbauchunke

Erdkröte

Die Erdkröte hat besonders schöne Augen. Sie sind orange, manchmal sogar fast goldfarben. Hinter den Augen hat sie auffallende Ohrdrüsen. Wenn sie sich bedroht fühlt, gibt sie daraus ein weissliches Gift ab.

Erdkröten gehören zu den Beutetieren der Ringelnattern. Wenn sich eine Ringelnatter nähert, stellt sich die Kröte mit lang gestreckten Beinen hin, damit sie gross wirkt. Zusätzlich bläht sie sich auf. Manchmal reicht diese Drohhaltung, und die Ringelnatter macht sich davon.

Erdkröte

Geburtshelferkröte

An warmen Frühlings- oder Sommerabenden hört man einen feinen Pfeifton, der an ein Glockenspiel erinnert. Er kommt von der Geburtshelferkröte. Manche Leute nennen sie deshalb auch «Glögglifrosch».

Geburtshelferkröten paaren sich an Land und legen ihre Eier nicht im Wasser – anders als die anderen Frösche und Kröten in der Schweiz. Das Weibchen gibt die Eier in Schnüren ab. Das Männchen wickelt sich diese sofort um die Hinterbeine. Es trägt die Eier drei bis sechs Wochen mit sich herum. Bevor die Larven daraus schlüpfen, begibt sich das Männchen ins Wasser.

Geburtshelferkröte

Wie kannst du den Amphibien helfen?

Im Frühling wandern verschiedene Amphibien zu ihren Laichplätzen. Von ihrem Winterquartier bis zum Laichgewässer legen sie manchmal sogar einige Kilometer zurück. Dabei müssen sie oft Strassen überqueren. Da sie oft in grossen Massen und in der Nacht unterwegs sind, werden sie leider oft überfahren.

Deshalb ruft die Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (karch) im Frühling dazu auf, den Amphibien bei ihrer Wanderung zu helfen: Jedes Jahr helfen Kinder und Erwachsene freiwillig mit, Tausende Amphibien über die Strasse zu ihrem Laichgewässer zu tragen.

Möchtest du mit deiner Familie dabei sein? Hier könnt ihr nachsehen, ob es in eurer Region noch Helferinnen und Helfer braucht.