Gletscher

Die gewaltigen Eismassen, die von den Bergen bis ins Tal reichen, die erstaunlichen Formen, das hellblaue Schimmern – Gletscher gehören zum Beeindruckendsten in unseren Alpenlandschaften. Sie haben über Jahrtausende Felsen abgeschliffen, Seen geformt und riesige Felsbrocken ins Tal getragen. Leider macht die Klimakrise Gletschern auf der ganzen Welt zu schaffen.
Eishöhle im Grossen Aletschgletscher, Fiesch

Gletscher bestehen aus drei Schichten: Zuoberst hat es Schnee, darunter befindet sich der sogenannte Firn, darunter das Gletschereis.

Diese Schichten entstehen durch Druck und Wärme: Tagsüber scheint die Sonne auf die Schneedecke. So wird aus Pulverschnee schwerer Nassschnee. Durch die Kälte in der Nacht gefriert dieser Nassschnee wieder. Tauen und Gefrieren wechseln sich ständig ab.

Ausserdem fällt immer wieder  neuer Schnee auf die obere Schneedecke. Weil sie so schwer ist, wird der Schnee darunter zusammengedrückt. Mit der Zeit verwandelt sich der alte Schnee in körniges Eis, den Firn, später ins bläuliche Gletschereis.

Wie ein Gletscher entsteht, kannst du dir auch vorstellen, wenn du einen Schneeball formst. Presst du ihn fest zusammen, wird er zu einem Eisball.

Gletschereis kann mehrere hundert Meter dick sein, und je dicker es ist, desto mehr drückt das Eis nach unten. Unter dem Druck von oben beginnen sich die unteren Schichten zu bewegen und fliessen langsam ins Tal hinunter.

Schneeball

Unsere Gletscher sind in Gefahr

Wegen der Klimakrise ist es im Sommer heisser geworden. Dann schmilzt der Schnee weg, und die Gletscher tauen auf. Würde man das Schmelzwasser aus dem Jahr 2017 an sämtliche Haushalte in der Schweiz verteilen, könnte jeder damit ein 25-Meter-Schwimmbecken füllen. Mehr über die Klimakrise erfährst du hier.

Schmelzender Gletscher am Fuss des Mount Everest in Nepal

Zuerst zu viel Wasser …

Gletscher schmelzen auch an vielen anderen Orten auf der Welt. Das führt zum Beispiel dazu, dass Flüsse und Meere ansteigen, weil sie das Schmelzwasser der Gletscher aufnehmen. Es gibt Überschwemmungen bis hin zu Hochwasserkatastrophen oder Gerölllawinen. Und es kommt zu Steinschlägen, wenn das Eis fehlt, um die Felshänge zusammenzuhalten.

… dann zu wenig

Aus zu viel Wasser wird über längere Zeit zu wenig. Regen oder Schnee, der vor vielen Jahren gefallen ist, ist in den Gletschern als Wasservorrat gespeichert. Wenn es zu warm ist und das Eis abtaut, fehlt auch das Wasser. Vor allem in trockenen Sommern wird es für Bäuerinnen und Bauern schwierig, die Felder zu bewässern. Das Wasser fehlt zudem den Wasserkraftwerken, mit denen wir Strom erzeugen.

Trockener Boden

Was ist Permafrost?

Wenn das Klima gestört ist, wirkt sich das nicht nur auf die Gletscher aus, sondern auch auf den sogenannten Permafrost. Das sind Böden, die zum Beispiel aus Fels, Schutt oder Geröll sind und die während mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren immer eine Temperatur unter null Grade haben. Das heisst, diese Böden sind über längere Zeit immer gefroren.

Bei uns findet man in den Gletschergegenden viele Permafrostböden. Es gibt sie aber auch an anderen Orten, zum Beispiel rund um den Nord- und Südpol.

Wenn das Permafrost-Eis schmilzt, ist der Boden weniger stabil. So kann es in den Alpen zu Felsstürzen und Erdrutschen kommen und ganze Hänge können abrutschen.

Das kannst du tun

  • Mach Ferien in der Schweiz (zum Beispiel in einem WWF-Ferienlager) anstatt im fernen Ausland.
  • Probiere neue vegetarische und vegane Rezepte aus. Sie sind viel klimafreundlicher als Gerichte mit viel Fleisch- und Milchprodukten.
  • Stell die Heizung zurück und zieh dafür einen warmen Pullover an.
  • Geh zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule, anstatt dich mit dem Auto fahren zu lassen.
  • In letzter Zeit sind immer wieder Tausende Menschen gemeinsam auf die Strasse gegangen, um die Politikerinnen und Politiker wachzurütteln. Sprich mit deiner Familie über diese Klimademos – vielleicht möchtet ihr gemeinsam hingehen?