Obwohl Giraffen sehr bekannt und beliebt sind, wusste man lange erstaunlich wenig über sie. Inzwischen sind sie besser erforscht. Wusstest du, dass die lange Zunge der Giraffe wahrscheinlich so dunkel ist, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt? Leider hat man auch herausgefunden, dass es immer weniger Giraffen gibt.
Bis heute sind sich Forscher:innen nicht einig, ob es eine oder vier Giraffenarten gibt.
Giraffen leben in den Savannen südlich der Sahara, in Zentral- und Ostafrika und im südlichen Afrika. Obwohl sie mit ihrem bis zu zwei Meter langen Hals auf hohe Bäume spezialisiert sind, kommen sie auch in Gebieten mit kleinen Bäumen und Büschen vor.
Etwa die Hälfte des Tages verbringen Giraffen mit Fressen. Zu ihrer Hauptnahrung gehören die Blätter, Knospen und die jungen Äste von Akazienbäumen. Davon benötigt eine ausgewachsene Giraffe etwa 70 Kilogramm pro Tag. Mit ihrer bis zu 50 Zentimeter langen Zunge umschlingen Giraffen die Äste und streifen die Blätter davon ab. Die scharfen Dornen der Akazien stören sie dabei nicht.
Giraffen trinken nur alle paar Tage. Sie bekommen unter anderem Flüssigkeit über Sukkulenten. Das sind Pflanzen, die viel Wasser aufnehmen können. Trinken ist für Giraffen ziemlich umständlich: Der Hals ist zu kurz, um auf den Boden zu kommen. Deshalb müssen sie entweder die Vorderbeine spreizen oder die Knie beugen.
Weibchen und Jungtiere leben in Gruppen von bis zu 50 Tieren zusammen. Diese sind aber nicht fix, sondern können sich je nach Nahrungsangebot in kleinere Gruppen teilen oder sich mit anderen Gruppen zusammenschliessen.
Ausgewachsene Männchen sind meistens allein unterwegs und stossen nur zur Paarungszeit zur Herde.
Etwa 15 Monate nach der Paarung kommt das Junge zur Welt. Es ist ein unsanfter Start ins Leben, denn die Mutter steht bei der Geburt, sodass das Kleine aus zwei Metern Höhe runterfällt.
Klein sind junge Giraffen übrigens nur im Vergleich zu ihren Müttern. Eine neugeborene Giraffe ist bereits so gross wie ein Mann, etwa 1.80 Meter. Die Jungen bleiben ein bis zwei Jahre bei ihren Müttern in der Herde.
Leider hat die Zahl der Giraffen in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Immer mehr Land wird für Häuser, Strassen, Felder und Viehweiden genutzt. So haben die Giraffen nicht nur immer weniger Platz, sondern sie müssen auch gefährliche Strassen überqueren, um von einem sicheren Ort zum nächsten zu gelangen. Manchmal werden Giraffen getötet, weil sie Felder zerstören, oder sie fallen Wilderern und Kriegen zum Opfer.
Um Giraffen, Löwen, Elefanten und andere Wildtiere zu schützen, bildet der WWF Wildhüter:innen aus. Ihre Arbeit ist anstrengend und oft gefährlich. Manchmal sind sie wochenlang unterwegs, und wenn sie auf wildernde Leute treffen, müssen sie richtig reagieren. Deshalb ist es wichtig, dass Wildhüter:innen gut ausgebildet sind.
Der WWF rüstet Wildhüter:innen auch mit Navigationsgeräten, Stiefeln, Kleidern und Schlafsäcken aus.