Hermeline bewegen sich sehr schnell und in kleinen Sprüngen. Wenn sie auf der Wiese unterwegs sind, rennen sie wenn möglich von Versteck zu Versteck. Zwischendurch stellen sie sich auf die Hinterpfoten, um sich umzuschauen.

Steckbrief

Grösse

Bis 34 Zentimeter (ohne Schwanz)

Gewicht

Bis 350 Gramm

Alter

Bis 2 Jahre

Nahrung

Vor allem kleine Säugetiere wie Mäuse, Eichhörnchen, Kaninchen, aber auch Vögel, Eier, Insekten, Früchte

Lebensraum

Europa (ausser Island und einige kleine Inseln), Asien (Südchina, Indien, Pakistan, Afghanistan, Japan), Nordamerika, Neuseeland

Spezielles

Hermeline sind gute Schwimmer und können mehrere Kilometer im Wasser unterwegs sein.

Bedrohung

Verlust des Lebensraums

Lebensraum

Hermeline bewohnen unterschiedliche Lebensräume: Man findet sie auf Wiesen, in den Bergen, in Wald- oder Sumpfgebieten oder in der Tundra. Dabei bevorzugen sie Landschaften mit Gebüschen oder Felsen, wo es viele kleine Nagetiere gibt. Bei uns halten sich Hermeline vor allem in Wiesen mit genügend Verstecken auf.

Nahrung

Hermeline sind am Tag und in der Nacht aktiv, und sie jagen ihre Beute unter und über der Erde.

Je nach Gegend jagen Hermeline unterschiedliche Tiere. Sie ernähren sich vor allem von kleinen Säugetieren, manchmal aber auch von Regenwürmern, Insekten, Eiern, Vögeln oder Früchten.

Bei uns in der Schweiz erbeuten sie hauptsächlich Schermäuse, die lange Gänge unter der Erde graben.

 

Hermelin

Zusammenleben

Hermeline sind Einzelgänger, nur die Jungen mit ihrer Mutter leben für einige Zeit zusammen.

Hermeline markieren ihre Reviergrenzen mit Kot, Urin und Düften. Hermelinmännchen haben grössere Reviere als Weibchen. Männchen und Weibchen verteidigen sie gegen andere Hermeline, die das gleiche Geschlecht haben wie sie. Während Weibchen meistens in ihrem Revier bleiben, verlassen die Männchen im Frühling ihr Revier, um ein Weibchen zu suchen.

Hermelin mit Jungen

Nachwuchs

Hermeline paaren sich im Frühling. Obwohl dann das Ei des Weibchens befruchtet ist, entwickelt es sich nicht sofort weiter, sondern macht eine Pause. Man nennt das Keimruhe. Erst im Winter entwickelt sich das Ei weiter, sodass die Jungen im nächsten Frühling zur Welt kommen. Meist sind es vier bis sechs Junge, es können aber bis zu 13 sein.

Ein neugeborenes Hermelin ist nackt, blind und ungefähr so leicht wie drei Haselnüsse.

Mit acht Wochen können die Jungen selber jagen, und bereits im Sommer verlassen sie ihre Mutter, um ein eigenes Revier zu suchen.

Hermelin mit Jungem

Bedrohung

Hermeline sind in der Schweiz geschützt, und man darf sie nicht jagen.

Forscher:innen beobachten, dass sich bei uns immer weniger Hermeline aufhalten. Früher gab es auf den Wiesen mehr Hecken, Natursteinmauern sowie Wiesen- und Ackerstreifen, die man nicht mit Maschinen bearbeitet – perfekt für Hermeline. Doch die Landwirtschaft hat sich verändert. Felder und Wiesen sind eintöniger geworden, und Hermeline finden weniger Verstecke.

Landwirtschaftliche Felder

Das macht
der WWF

Der WWF setzt sich für eine Landwirtschaft ein, in der man Sorge trägt zur Natur. In verschiedenen Kantonen hilft er mit, abwechslungsreiche Lebensräume, Unterschlüpfe und Nistmöglichkeiten für Tiere zu schaffen.

Das kannst du tun

  • Ast- oder Steinhaufen und einheimische Sträucher sind wichtig für Hermeline und andere Tiere. In mehreren Kantonen organsiert der WWF Anlässe, wo man oft auch als Familie mithelfen kann, Verstecke für Tiere zu bauen und zu pflanzen. Hier finden deine Eltern mehr Informationen.