Das Fell der Jaguare ist mit schwarzen Flecken oder Ringen bedeckt. In der Mitte der Ringe hat es meistens schwarze Punkte.
Der Name «Jaguar» kommt von «Jag War». Das bedeutet in der Sprache der Eingeborenen von Südamerika etwa «Der im Fliegen jagt».
Jaguare leben in Wäldern und in Sumpfgebieten, die dicht bewachsen sind. Aber auch in Gras- und Buschlandschaften kommen sie vor. Die meisten Jaguare gibt es im Regenwald des Amazonas. Die Raubkatzen sind geschickte Kletterer und ausgezeichnete Schwimmer. Im dichten Wald sind die Jaguare dank ihrem Fellmuster perfekt getarnt.
Jaguare sind typische Anschleichjäger. Meistens sind sie im Dunkeln unterwegs. Sie pirschen sich langsam an ihre Beute heran und warten auf den passenden Moment. Nach einem kurzen Spurt erschlagen sie die Beute mit einem Prankenschlag und reissen sie zu Boden. Sie töten ihre Beutetiere mit ihren kräftigen Eckzähnen.
Jaguare jagen vor allem grosse Tiere wie Hirsche, Tapire oder Gürteltiere. Als sehr gute Schwimmer jagen sie oft auch am Wasser. Hier erbeuten sie Fische oder Kaimane.
Jaguare schleppen ihre Beute meist an einen geschützten Ort. Wenn sie nicht alles auffressen können, vergraben sie die Reste. Zu einem späteren Zeitpunkt kehren sie wieder an diesen Ort zurück.
Jaguare sind Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen. Jaguare leben in festen Revieren, die sie auch gegen Eindringlinge verteidigen.
Hat es in einem Gebiet viele Beutetiere, können die Reviere klein sein. Hat es wenig Beutetiere, sind die Reviere gross.
Nach einer Tragzeit von etwas mehr als drei Monaten bringt das Weibchen ein bis vier Junge zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt blind. Auf ihrem wolligen Fell sieht man schon die runden Flecken. Vor allem das Weibchen zieht die Jungen gross.
Nach etwa ein bis zwei Jahren verlassen die Jungen ihre Mutter und suchen sich ein eigenes Revier.
Am stärksten bedroht sind die Jaguare, weil ihr Lebensraum zerstört und verkleinert wird. Die Menschen holzen grosse Waldflächen ab, um neue Felder, Strassen und Dörfer zu bauen. Die einzelnen Jaguarreviere werden voneinander getrennt, so dass sich die Jaguare während der Paarungszeit nicht treffen können. Dadurch gibt es weniger Jungtiere.
Die Jaguare leiden auch darunter, dass es immer weniger Beutetiere in den Wäldern gibt. Aus diesem Grund jagen Jaguare manchmal auch Nutztiere (Kühe, Schafe, Pferde). Dies macht sie jedoch zum Feind der Menschen. Um ihre Herden zu schützen, jagen die Menschen den Jaguar.
Der WWF setzt sich dafür ein, dass die Lebensräume des Jaguars geschützt werden. Er unterstützt auch die Erforschung der Jaguare: Je besser man die Tiere und ihre Lebensweise kennt, desto besser kann man sie schützen. Zudem hilft der WWF mit, sogenannte grüne Korridore zu schaffen. So können Jaguare wieder zwischen den verbleibenden Lebensräumen wandern.