Das Besondere am Nashorn ist sein Horn. Gerade darum ist es aber bedroht: Wilderer jagen Nashörner, um die Hörner teuer zu verkaufen. Früher gab es sogar in Europa Nashörner. Inzwischen leben sie nur noch in manchen Gegenden von Afrika und Asien.
Es gibt fünf Nashornarten: Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn in Afrika sowie Indisches Panzernashorn, Java-Nashorn, Sumatra-Nashorn in Asien. Die meisten Nashornarten haben zwei Hörner. Nur das Indische Panzernashorn und das Java-Nashorn haben ein Horn.
Die Afrikanischen Nashörner leben oft in Savannen und auf offenen Grasflächen. In der Mittagshitze suchen sie schattige Plätze auf und kühlen sich in Wasserlöchern ab. Die Asiatischen Nashörner sind an unterschiedlichen Orten zuhause: Panzernashörner können sich anpassen. Sie mögen Wasser und können gut schwimmen. Deshalb bevorzugen sie Gegenden, die regelmässig überschwemmt werden und danach wieder austrocknen. Sumatra-Nashörner und Java-Nashörner leben in dichten Regenwäldern.
Nashörner fressen je nach Art Gras, Blätter, Zweige und Früchte. Das Breitmaulnashorn ist das einzige Nashorn, das nur Gras frisst. Das Spitzmaulnashorn frisst gern holzige Pflanzen, vor allem stachelige Akazien. Dank seiner dicken, spitzen Oberlippe kann es auch kleine Zweige fassen, ohne sich zu verletzen.
Erwachsene Nashornmännchen sind meist Einzelgänger. Sie schliessen sich nur einem Weibchen an, um sich zu paaren. Hin und wieder bilden die Nashörner vorübergehend kleine Gruppen. Nashornmännchen markieren ihr Revier mit Kot und verteidigen es gegen andere. Manchmal gehen sie mit ihren Hörnern aufeinander los. Dabei können sie sich heftig verletzen.
Je nach Art bringt das Nashornweibchen alle zwei bis fünf Jahre ein Junges zur Welt. Das Junge bleibt mehrere Jahre bei der Mutter und geht nachher seinen eigenen Weg.
Wilderer jagen Nashörner wegen ihres Horns. Sie können es teuer verkaufen – obwohl das seit 1977 verboten ist. In asiatischen Ländern, zum Beispiel in China und Vietnam, halten viele Menschen das Horn für ein Wundermittel. Obwohl das nicht stimmt, wird das Horn zu Pulver verarbeitet, das gegen verschiedene Krankheiten helfen soll. Deshalb sterben pro Jahr immer noch über tausend Nashörner.
Ausserdem haben Nashörner immer weniger Platz zum Leben. Die Menschen nutzen das Land, um Dörfer oder Äcker zu bauen.
Mehrere Nashornarten und -unterarten sind vom Aussterben bedroht.
Der WWF setzt sich dafür ein, dass sich alle an die Gesetze halten. Er hilft mit, Wildhüter:innen auszubilden und auszurüsten. Diese arbeiten in Nationalparks und Schutzgebieten. Sie sorgen dafür, dass niemand trotz Verbot Nashörner tötet.
Es ist auch wichtig, die Lebensräume der Nashörner zu schützen. Deshalb hilft der WWF mit, Schutzgebiete zu gründen oder zu vergrössern. Gleichzeitig unterstützt er die Menschen in der Gegend, damit sie auf andere Weise Geld verdienen können.
Seit seiner Gründung (1961) kämpft der WWF für den Schutz der Nashörner. Und es gibt Hoffnung für sie: Seit einigen Jahren gibt es zum Beispiel wieder mehr Spitzmaulnashörner.