Rote Waldameisen bauen ihre Nester an Waldrändern oder auf Lichtungen. In einem sogenannten Staat leben bis zu 5 Millionen Ameisen. Es gibt Männchen, Königinnen und Arbeiterinnen, und jede Ameise hat bestimmte Aufgaben.
In der Schweiz sind sieben Arten der Roten Waldameise bekannt. Aber nur im Kanton Graubünden findet man alle sieben Arten.
Rote Waldameisen bauen ihre Nester an Waldrändern oder auf Lichtungen.
Ein Waldameisennest besteht aus einem Hügel und einem unterirdischen Teil, der bis zu zwei Meter tief in den Boden reicht. Waldameisen schichten den Hügel aus Tannennadeln, Holz- und Aststückchen und Harzklümpchen auf. Meist befindet sich in der Mitte des Hügels ein Baumstrunk.
Das ganze Nest ist von zahlreichen Kammern und Gängen durchzogen.
Rote Waldameisen jagen andere Insekten. Weil sie viele Waldschädlinge wie den Borkenkäfer fressen, sind Waldameisen wichtig für die Gesundheit der Wälder.
Die Arbeiterinnen ernähren sich vor allem von Honigtau. Blattläuse scheiden diese zuckrige Flüssigkeit aus. Die Ameisen melken den Honigtau aus den Blattläusen, indem sie sie mit ihren Fühlern antippen.
In ihren Drüsen stellen die Arbeiterinnen Ameisenmilch her. Damit füttern sie die Königinnen, aber auch die Larven, aus denen später Männchen und Königinnen schlüpfen. Wenn die Larven keine Ameisenmilch bekommen, schlüpfen aus den Larven später Arbeiterinnen.
Rote Waldameisen leben in sogenannten Staaten, in denen jedes Tier bestimmte Aufgaben übernimmt. Im Nest dreht sich alles um die grösste Ameise – die Königin. Manchmal gibt es nur eine Königin, manchmal aber Tausende Königinnen in einem Nest. Königinnen legen ihr ganzes Leben lang Eier und werden von den Arbeiterinnen gefüttert und beschützt. Die Arbeiterinnen reparieren und bewachen das Nest, kümmern sich um die Königin und den Nachwuchs oder suchen Nahrung.
Ameisenmännchen entwickeln sich nur im Frühling. Sie haben Flügel und fliegen aus dem Nest aus, um sich mit jungen Königinnen zu paaren. Nach der Paarung sterben die Männchen.
Auf die Roten Waldameisen lauern viele Gefahren. Viele Vögel, wie der Grünspecht, fressen Ameisen. Erdrutsche oder Unwetter können ganze Nester zerstören.
Meist legen nur die Königinnen Eier. Nachdem sie sich mit einem Männchen gepaart haben, legen sie ihr ganzes Leben lang Eier. Wenn mehrere Königinnen im Nest sind, sind es bis 30 pro Tag, bei einer einzigen Königin bis zu 300.
Die Arbeiterinnentragen die Eier in die Brutkammern des Nestes und pflegen sie, bis aus ihnen Larven schlüpfen. Die Larven wachsen so schnell, dass ihre Haut zu eng wird. Deshalb häuten sie sich insgesamt drei Mal. Die Arbeiterinnen füttern die Larven, bis sie gross genug sind und sich verpuppen.
Danach bringen die Arbeiterinnen die Puppen in eine weitere Kammer des Nestes. Dort schlüpfen die jungen Ameisen aus. Aus den Wintereiern schlüpfen Männchen und junge Königinnen. Aus den Sommereiern schlüpfen Arbeiterinnen.
Vom Ameisen-Ei bis zur jungen Ameise dauert es ungefähr sechs Wochen.
Am meisten bedroht sind die Roten Waldameisen, weil ihr Lebensraum verschwindet. Um Baumaterial zu erhalten, werden manche Wälder übernutzt. Die Menschen roden grosse Waldflächen, um Platz für Strassen und Häuser zu gewinnen. Dabei werden Nester der Waldameisen zerstört.
Die Roten Waldameisen sind geschützt.
Der WWF unterstützt und leitet Waldschutzprojekte in vielen Ländern. Er setzt sich dafür ein, dass die Wälder erhalten bleiben und dass es strenge Gesetze gibt, um die Wälder zu schützen. Ausserdem macht er sich stark für das FSC-Label. An diesem Zeichen kann man Holz erkennen, das aus einem Wald stammt, der sorgfältig genutzt wird. Das heisst, der Wald bleibt für Tiere, Pflanzen und Menschen erhalten. Der WWF hat die Regeln des FSC (Forest Stewardship Council) mitentwickelt.