Rote Waldameisen bauen ihre Nester an Waldrändern oder auf Lichtungen. In einem sogenannten Staat leben bis zu 5 Millionen Ameisen. Es gibt Männchen, Königinnen und Arbeiterinnen, und jede Ameise hat bestimmte Aufgaben.

Steckbrief

Grösse

Königin und Männchen: 9 bis 11 Millimeter; Arbeiterinnen: 4 bis 9 Millimeter

Gewicht

7–10 Milligramm

Alter

Königin: bis 20 Jahre, Arbeiterin: bis 5 Jahre, Männchen: wenige Tage

Nahrung

Andere Insekten, Honigtau, wenig Pflanzen

Lebensraum

Mittel- und Nordeuropa, nördliches Asien

Spezielles

Ein grosses Nest mit einer Million Waldameisen frisst rund 30 Kilo Insekten und etwa 500 Kilo Honigtau pro Jahr.

Bedrohung

Zerstörung des Lebensraums

Arten

In der Schweiz sind sieben Arten der Roten Waldameise bekannt. Aber nur im Kanton Graubünden findet man alle sieben Arten.

Lebensraum

Rote Waldameisen bauen ihre Nester an Waldrändern oder auf Lichtungen.

Ein Waldameisennest besteht aus einem Hügel und einem unterirdischen Teil, der bis zu zwei Meter tief in den Boden reicht. Waldameisen schichten den Hügel aus Tannennadeln, Holz- und Aststückchen und Harzklümpchen auf. Meist befindet sich in der Mitte des Hügels ein Baumstrunk.

Das ganze Nest ist von zahlreichen Kammern und Gängen durchzogen.

Nahrung

Rote Waldameisen jagen andere Insekten. Weil sie viele Waldschädlinge wie den Borkenkäfer fressen, sind Waldameisen wichtig für die Gesundheit der Wälder.

Die Arbeiterinnen ernähren sich vor allem von Honigtau. Blattläuse scheiden diese zuckrige Flüssigkeit aus. Die Ameisen melken den Honigtau aus den Blattläusen, indem sie sie mit ihren Fühlern antippen.

In ihren Drüsen stellen die Arbeiterinnen Ameisenmilch her. Damit füttern sie die Königinnen, aber auch die Larven, aus denen später Männchen und Königinnen schlüpfen. Wenn die Larven keine Ameisenmilch bekommen, schlüpfen aus den Larven später Arbeiterinnen.

Rote Waldameisen mit Beute

Zusammenleben

Rote Waldameisen leben in sogenannten Staaten, in denen jedes Tier bestimmte Aufgaben übernimmt. Im Nest dreht sich alles um die grösste Ameise – die Königin. Manchmal gibt es nur eine Königin, manchmal aber Tausende Königinnen in einem Nest. Königinnen legen ihr ganzes Leben lang Eier und werden von den Arbeiterinnen gefüttert und beschützt. Die Arbeiterinnen reparieren und bewachen das Nest, kümmern sich um die Königin und den Nachwuchs oder suchen Nahrung.

Ameisenmännchen entwickeln sich nur im Frühling. Sie haben Flügel und fliegen aus dem Nest aus, um sich mit jungen Königinnen zu paaren. Nach der Paarung sterben die Männchen.

Auf die Roten Waldameisen lauern viele Gefahren. Viele Vögel, wie der Grünspecht, fressen Ameisen. Erdrutsche oder Unwetter können ganze Nester zerstören.

Ameisenhaufen im Wald

Nachwuchs

Meist legen nur die Königinnen Eier. Nachdem sie sich mit einem Männchen gepaart haben, legen sie ihr ganzes Leben lang Eier. Wenn mehrere Königinnen im Nest sind, sind es bis 30 pro Tag, bei einer einzigen Königin bis zu 300.

Die Arbeiterinnentragen die Eier in die Brutkammern des Nestes und pflegen sie, bis aus ihnen Larven schlüpfen. Die Larven wachsen so schnell, dass ihre Haut zu eng wird. Deshalb häuten sie sich insgesamt drei Mal. Die Arbeiterinnen füttern die Larven, bis sie gross genug sind und sich verpuppen.

Danach bringen die Arbeiterinnen die Puppen in eine weitere Kammer des Nestes. Dort schlüpfen die jungen Ameisen aus. Aus den Wintereiern schlüpfen Männchen und junge Königinnen. Aus den Sommereiern schlüpfen Arbeiterinnen.

Vom Ameisen-Ei bis zur jungen Ameise dauert es ungefähr sechs Wochen.

Rote Waldameisen mit Eiern

Bedrohung

Am meisten bedroht sind die Roten Waldameisen, weil ihr Lebensraum verschwindet. Um Baumaterial zu erhalten, werden manche Wälder übernutzt. Die Menschen roden grosse Waldflächen, um Platz für Strassen und Häuser zu gewinnen. Dabei werden Nester der Waldameisen zerstört.

Die Roten Waldameisen sind geschützt.

Zerstörter Wald

Das macht
der WWF

Der WWF unterstützt und leitet Waldschutzprojekte in vielen Ländern. Er setzt sich dafür ein, dass die Wälder erhalten bleiben und dass es strenge Gesetze gibt, um die Wälder zu schützen. Ausserdem macht er sich stark für das FSC-Label. An diesem Zeichen kann man Holz erkennen, das aus einem Wald stammt, der sorgfältig genutzt wird. Das heisst, der Wald bleibt für Tiere, Pflanzen und Menschen erhalten. Der WWF hat die Regeln des FSC (Forest Stewardship Council) mitentwickelt.

Das kannst du tun

  • Waldameisen reagieren empfindlich auf Störungen: Stochere nicht in den Ameisenhaufen, und beobachte die Tiere mit genügend Abstand.
  • Achte bei Holzprodukten wie Papier oder Möbeln auf das FSC-Zeichen. So kannst du sicher sein, dass das Holz mit Rücksicht auf die Natur gewonnen wurde.
  • Verwende Recyclingpapier. Weil es aus Altpapier hergestellt wird, muss man dafür weniger neue Bäume fällen.