Schlangen gibt es schon seit der Zeit der Dinosaurier. Obwohl sie weder Arme noch Beine haben und sich deshalb nur kriechend fortbewegen können, haben sie die Jahrmillionen überdauert. Sie leben fast überall auf der Welt, können schwimmen und klettern, und einige kriechen schneller als ein Mensch läuft.
Weltweit gibt es über 3000 Schlangenarten. Bei den rund 600 giftigen Arten unterscheidet man zwischen Seeschlangen, Giftnattern (Zum Beispiel die Kobras und die Mambas), Vipern (zum Beispiel die Kreuzotter, die auch in der Schweiz vorkommt) und Grubenottern (zum Beispiel die Klapperschlangen).
Zu den ungiftigen Schlangen gehören unter anderem die Nattern (zum Beispiel die Ringelnatter, die auch in der Schweiz lebt) und die Riesenschlangen (zum Beispiel Anakondas und Pythons).
In der Schweiz leben acht Schlangenarten: Die Ringelnatter, die Schlingnatter, die Äskulapnatter, die Vipernatter, die Gelbgrüne Zornnatter, die Würfelnatter, die Aspisviper und die Kreuzotter.
Schlangen haben sich an ganz verschiedene Lebensräume angepasst. Manche Arten wie die Blumentopfschlange leben unterirdisch und erinnern eher an Regenwürmer als an Schlangen. Viele Arten leben auf dem Erdboden und kommen auf Bergen, in der Wüste und im tropischen Regenwald vor. Einige Schlangen leben in Büschen oder auf Bäumen. Wieder andere sind gerne nahe am oder im Wasser, und etwa 70 Arten leben im Meer.
Die Nahrung von Schlangen ist so unterschiedlich wie die Schlangen selbst. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Schlangen sind Fleischfresser (Karnivoren). Je nach Grösse ernähren sich Schlangen von Insekten, Kaulquappen, Fröschen, Eiern, Fischen, Nagetieren, Vögeln, anderen Schlangen oder grossen Säugetieren wie Gazellen und Jaguaren.
Für den grössten Teil des Jahres sind Schlangen Einzelgänger. Bei manchen Arten versammeln sich jedoch im Frühling zahlreiche Schlangen für die Paarung. Dabei umschwärmen mehrere Männchen ein Weibchen. Auch in guten Winterverstecken kann man viele Schlangen zusammen antreffen.
Wie alle Reptilien legen Schlangen Eier, aus denen die Jungtiere schlüpfen. Einige Arten, wie die Grosse Anakonda oder die Kreuzotter, brüten die Eier aber in ihrem Bauch aus und bringen dann lebende Junge zur Welt. Teilweise werden die jungen Schlangen sofort nach der Eiablage sich selbst überlassen. Klapperschlangen hingegen beschützen ihren Nachwuchs bis mehrere Wochen nach dem Schlüpfen.
Viele Schlangenarten sind bedroht. Am meisten bedroht sind sie, weil ihr Lebensraum zerstört wird und ihre Beutetiere verschwinden. Menschen nutzen den Platz, um Strassen und Häuser zu bauen oder um Felder anzulegen.
In einigen Ländern werden Schlangen aus Angst vor möglicherweise gefährlichen Schlangenbissen gezielt getötet.
Im Amazonas-Regenwald in Kolumbien liegt der Chiribiquete-Nationalpark. Darin leben Tausende verschiedene Tierarten, darunter Jaguar, Flachlandtapir und viele Schlangenarten. Zwar ist der Wald im Nationalpark geschützt, doch ringsum holzen und brennen die Leute den Wald ab. Die Holzfäller kommen immer näher an das geschützte Gebiet. Um den Wald zu bewahren, arbeitet der WWF eng mit den Leuten zusammen, die dort wohnen. Er bildet sie zum Beispiel zu Waldschützer:innen aus.