Schnecken verfügen weder über ein Skelett wie wir noch über einen Chitinpanzer wie Insekten. Sie zählen zu den Weichtieren: Somit sind sie die Verwandten von Muscheln und Tintenfischen. Anders als sie besiedeln Schnecken jedoch fast alle Lebensräume.

Steckbrief

Grösse

Über 70 Zentimeter Gehäuselänge (Grosse Rüsselschnecke)

Gewicht

Bis rund 15 Kilogramm Lebendgewicht (Grosse Rüsselschnecke)

Alter

Wenige Jahre (die meisten Nacktschnecken) bis über 30 Jahre (Weinbergschnecke)

Nahrung

Welke oder frische Pflanzen, Flechten, Pilze, Algen, Aas, andere Schnecken, Seesterne und Fische

Lebensraum

Im Wasser wie an Land; von arktischen Gewässern bis in tropische Regenwälder

Spezielles

Die meisten Schnecken sind Zwitter. Das heisst, sie unterscheiden nicht zwischen Mann oder Frau: Meist sind sie beides und das zur gleichen Zeit.

Bedrohung

Zerstörung und Verlust von Lebensräumen

Arten

Auf der ganzen Welt leben über 100’000 Arten, und immer wieder entdecken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue. In der Schweiz sind es etwa 250 Schneckenarten.
Es gibt sie in Winzig und Gross, mit Gehäuse oder ohne, kunterbunt oder unauffällig, harmlos oder giftig.

Lebensraum

Vom Meeresufer bis in die Tiefsee, vom Eismeer bis zum Äquator, in Korallenriffen, auf Schwämmen, im Meeresboden oder frei im Meer schwimmend – schliesslich in tropischen Regenwäldern, in Steppen, im Gebirge, auf Magerwiesen, in deinem Garten: Schnecken besiedeln fast alle Lebensräume der Erde.

Grob kann man zwischen wasserlebenden und landlebenden Schnecken unterscheiden. Wasserlebende Schneckenarten können entweder im Salzwasser oder im Süsswasser vorkommen. Landlebende Schnecken finden sich auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis.

Nahrung

Unter den Schnecken gibt es sowohl Pflanzenfresser als auch Aasfresser und Fleischfresser. Sie besitzen eine sogenannte Raspelzunge, die an die jeweilige Ernährungsweise angepasst ist.

Kleine Schneckenarten ernähren sich oft von Flechten und Algen, indem sie Felsen oder Boden abweiden. Andere Arten wie die Weinbergschnecke fressen welke Pflanzen. Weniger beliebt sind die Spanischen Wegschnecken, die sich in unseren Gärten auch über frische Pflanzen hermachen.

Als Raubschnecken bezeichnet man jene Arten, die sich von Schnecken, Insekten oder anderen kleinen Tieren ernähren. Sie kommen weltweit vor, an Land und im Wasser. Landlebende Raubschnecken erbeuten Regenwürmer, Insektenlarven, andere Schnecken oder deren Eier. Wasserlebende Raubschnecken fressen Quallen, Schwämme, Muscheln, Seesterne und gar Fische.

Weinbergschnecke frisst

Zusammenleben

Die meisten Schnecken sind Zwitter. Sie haben männliche und weibliche Organe. Bei der Paarung geben beide Schnecken Samen ab, und nach der Paarung legen beide Schnecken Eier.
Das hat den Vorteil, dass Schnecken immer einen passenden Partner finden, auch wenn ihr Revier nur sehr klein ist.

Viele Landschnecken setzen beim Liebesspiel einen sogenannten Liebespfeil ein: Diesen rund fünf Millimeter langen, meist kalkigen Stachel stechen sie sich gegenseitig in den Fuss, was eine anregende Wirkung haben soll. So kann eine Paarung viele Stunden dauern.

Rote Wegschnecken bei der Paarung

Nachwuchs

Unsere heimischen Schnecken entwickeln sich vollständig innerhalb des Eis. Das heisst, es schlüpfen Jungschnecken, die genauso aussehen wie ihre Eltern. Gehäuseschnecken haben also bereits als Jungtiere ein Häuschen.

Meeresschnecken hingegen schlüpfen als Larven. Sie treiben mit anderen winzig kleinen Tieren und Algen im Wasser und bilden mit ihnen zusammen das sogenannte Plankton. Ausgewachsenen Meeresschnecken sehen sie kaum ähnlich.

Babyschnecken

Bedrohung

Schnecken leben überall. Und überall droht ihnen Gefahr: Mit jedem sterbenden Korallenriff verschwinden Meeresschnecken. Regenwälder, die gerodet werden, können keine tropischen Schneckenarten mehr ernähren. Verschmutzte Süssgewässer machen auch Süsswasserschnecken zu schaffen. Und wird ein viele hundert Jahre alter Obstbaum gefällt, könnte mit ihm eine ganze Schneckenart aussterben.

In der Schweiz allein sind rund 40 % aller Landschneckenarten bedroht. Bei unseren Wasserschnecken sieht es ähnlich aus.

Zerstörung von Lebensraum

Das macht
der WWF

Weltweit setzt sich der WWF für den Artenschutz ein und engagiert sich für Schutzgebiete – seien dies Meeresschutzgebiete oder Nationalparks. Das hilft auch den Schnecken, da sie in all diesen Lebensräumen vorkommen.
Ausserdem unterstützt und fördert der WWF in vielen Gegenden Freiwillige, die sich um die zahlreichen örtlichen Lebensräume kümmern. So legen sie beispielsweise Asthaufen aus, platzieren Totholz, legen Trockensteinmauern an oder pflegen Hecken.

Das kannst du tun

Wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr eine Menge für Schnecken tun:

  • Sät Wiese anstelle von Rasen, heimische Wildpflanzen anstelle von Rosen und Tulpen.
  • Verzichtet auf Schneckenkörner und andere Gifte.
  • Lasst Totholz liegen oder legt Rindenstücke aus, um Schnecken nebst Nahrung auch Versteckmöglichkeiten zu bieten.
  • Wenn ihr nicht zu viele Schnecken haben möchtet, die alles Grünzeug wegfressen, schafft doch einen igelfreundlichen Garten. Igel sind die natürlichen Feinde der Schnecken. Sie passen auf, dass sich Arten wie die Spanische Wegschnecke nicht unnötig vermehren – denn das wäre wiederum für andere Schnecken schwierig.