Seepferdchen haben keine Zähne. Sie saugen kleine Krebstiere mit ihrer rüsselartigen Schnauze ein. Seepferdchen sehen sehr unterschiedlich aus. Den einen wachsen lange Hautfäden, andere haben kleine Höcker, unregelmässige Formen oder Muster. Manche Seepferdchen wechseln sogar die Farbe.
Über 40 Seepferdchen-Arten sind bekannt. Da Forscher:innen immer wieder neue Seepferdchen-Arten entdecken, ändert sich die Zahl ständig.
Seepferdchen halten sich meist im Meerwasser von flachen Küsten auf. Einige leben in Seegraswiesen, andere bei Korallenriffen oder in Flussmündungen. Wieder andere leben in überschwemmten Mangrovenwäldern. Mangroven sind Bäume, die in salzigem Wasser und schlammigem Boden stehen und bei starker Wasserströmung überleben können. Ihre Wurzeln ragen wie Stelzen aus dem Wasser.
Seepferdchen fressen unter anderem kleine Krebstiere. So etwa die Schwebegarnele auf dem Bild. Da sich Seepferdchen gut tarnen können, müssen sie nicht jagen. Sie warten still, bis ein Tier vorüberschwimmt. Dann saugen sie es mit ihrer rüsselartigen Schnauze schnell ein.
Die meisten Seepferdchen haben eine enge Paarbeziehung.
Oft bleiben Seepferdchen-Paare lange zusammen und bekommen mehrmals Junge. Forscher:innen vermuten, dass dies daran liegt, dass Seepferdchen sehr verstreut leben. Sie schwimmen nicht weit und begegnen darum selten anderen Seepferdchen. Es ist also ein grosses Glück, wenn sie einen Partner oder eine Partnerin finden.
Das Paar begrüsst sich täglich und tanzt minutenlang umeinander. Beide verändern ihre Farben und schlingen ihre Schwänze ineinander. Danach trennen sie sich für den Rest des Tages.
Bei den Seepferdchen sind die Männchen schwanger. Das Männchen bekommt die Eier vom Weibchen, befruchtet sie und brütet sie zwei bis vier Wochen in seinem Brutbeutel aus.
Anschliessend pumpt es die Jungen aus dem Brutbeutel ins Meer. Meist bringt es 100 bis 200 Junge zur Welt.
Neugeborene Seepferdchen sehen aus wie Mini-Ausgaben ihrer Eltern. Sie müssen sofort für sich selber sorgen. Ein paar Tage oder Wochen lassen sie sich von der Meeresströmung treiben. Danach schwimmen sie zum Meeresgrund. Die meisten bewegen sich danach kaum mehr fort.
Viele Seepferdchen-Arten sind bedroht wegen verschmutzter Meere, wegen der Klimaerhitzung oder weil sie ihren Lebensraum verlieren.
Seepferdchen geraten ausserdem in Fischernetze, die nicht für sie gedacht sind, oder Menschen fangen und verkaufen die Tiere – lebendig als Haustiere oder tot als Souvenirs und als Heilmittel in der traditionellen asiatischen Medizin.
Der WWF engagiert sich für ein gesundes Klima und für die Lebensräume der Seepferdchen, etwa Seegraswiesen und Korallenriffe. So sät der WWF etwa Seegraswiesen an, wo sie verloren gegangen sind. Ausserdem setzt er sich gegen Fischfangmethoden ein, die Korallenriffe und Seegraswiesen zerstören.