Alle Spinnen können Seide herstellen, doch nicht alle fangen ihre Beute mit Netzen. Springspinnen zum Beispiel springen ihre Beute an. Dabei stossen sie einen Sicherheitsfaden aus, der sie hält, fast wie Menschen beim Klettern.
Spinnen brauchen Spinnseide auch für anderes, etwa, um ihre Beute einzuwickeln oder um ihre Eier darin aufzubewahren.
Auf der ganzen Welt gibt es etwa 48’000 Spinnenarten, in der Schweiz etwa 1000 (Stand 2019).
Spinnen kommen in fast allen Lebensräumen an Land vor; in Wäldern, auf Wiesen, hoch oben in den Bergen oder an Meeresküsten. Die Wasserspinne ist die einzige Spinne, die im Wasser lebt.
Spinnen ernähren sich vor allem von Insekten. Zum Teil fressen sie auch kleinere Spinnen. Die Goliath-Vogelspinne frisst manchmal Mäuse oder Frösche, und es gibt sogar eine Spinne, die fast vegetarisch lebt. Sie hat ihren wissenschaftlichen Namen nach dem Dschungelbuch bekommen: Bagheera kiplingi.
Spinnen können nicht kauen. Deshalb träufeln sie etwas Verdauungssaft aus ihrem Maul auf die tote Beute. So löst sich das Insekt auf und wird flüssig. Danach saugt die Spinne es auf.
Die meisten Spinnen sind Einzelgänger und kommen nur für die Paarung zusammen. Das Weibchen ist oftmals viel grösser als das Männchen – wie bei der Wespenspinne auf dem Bild.
In Ecuador lebt eine gesellige Spinne mit dem wissenschaftlichem Namen Theridion nigroannulatum. Manchmal leben Tausende von ihnen zusammen in einem Nest.
Junge Spinnen schlüpfen aus Eiern. Das Weibchen legt die Eier aber nicht ungeschützt ab, sondern hüllt sie in Spinnseide. Manche Spinnenweibchen kümmern sich danach nicht weiter um die Jungen, andere bleiben in der Nähe und verteidigen die Eier oder tragen sie gar mit sich herum.
Wenn junge Spinnen schlüpfen, sehen sie fast aus wie die erwachsenen Spinnen, nur kleiner. Damit sie wachsen können, häuten sie sich: Unter der alten Haut wird die neue vorbereitet. Dann sprengt sich die alte Haut auf, und die Spinne zieht Körper und Beine aus der alten Hülle heraus. Nach ein paar Stunden ist die neue Haut gehärtet. Sie ist immer etwas grösser als die alte.
Wer wissen will, wie gut es einem Lebensraum geht, zählt Spinnenarten: Auf einem Acker, der stark bearbeitet wird, kommen nur etwa 20 bis 40 Spinnenarten vor, an einem Waldrand sind es manchmal bis zu 200 Arten.
In Ast- und Steinhaufen, Holzbeigen, Trockensteinmauern, Gebüschen und Hecken finden Spinnen oft Unterschlupf. In diesen Lebensräumen (Fachleute sprechen von Kleinstrukturen), fühlen sich andere Tiere ebenfalls wohl: Schmetterlinge, Eidechsen, Vögel, Käfer, Blindschleichen, Igel und viele mehr.
Leider verschwinden diese Lebensräume immer mehr. Das hat auch damit zu tun, dass man das Land für die Landwirtschaft stark nutzt und zum Beispiel Hecken entfernt, um die Felder grösser zu machen.
Der WWF hat in mehreren Gegenden der Schweiz Gruppen, die sich freiwillig um die wichtigen kleinen Lebensräume kümmern. Die Mitglieder dieser Gruppe bauen zum Beispiel Asthaufen oder Trockensteinmauern, pflegen und pflanzen Hecken.
Wenn ihr einen Garten habt, bitte deine Eltern, ihn möglichst natürlich zu lassen: