Weltweit gibt es mehr als 900 Fledermausarten. Zusammen mit den Flughunden sind sie die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Zusätzlich können Fledermäuse aber auch am Boden schnell laufen, klettern und sogar schwimmen. Ihre nächsten Verwandten sind nicht Mäuse und andere Nagetiere, sondern Flughunde. Zusammen bilden sie die Gruppe der Fledertiere.

Steckbrief

Grösse

Von etwa 3 Zentimetern Körperlänge und 15 Zentimetern Flügelspannweite (Hummelfledermaus ) bis zu etwa 14 Zentimetern Körperlänge und über 50 Zentimetern Flügelspannweite (Australische Gespenstfledermaus )

Gewicht

Von knapp 2 Gramm (Hummelfeldermaus ) bis etwa 160 Gramm (Australische Gespenstfledermaus )

Alter

Durchschnittlich 3–5 Jahre. Es wurden aber auch schon Tiere gefunden, die über 40 Jahre alt waren.

Nahrung

Meistens Insekten und Spinnen.

Lebensraum

Überall ausser in der Arktis, der Antarktis und auf ein paar abgelegenen Inseln.

Spezielles

Dank der Echoortung können sich Fledermäuse auch bei totaler Dunkelheit orientieren.

Bedrohung

Zerstörung der Lebensräume, Nahrungsverlust durch das Insektensterben, Lichtverschmutzung.

Arten

Weltweit gibt es 900 Fledermausarten. In der Schweiz leben 30 Arten aus drei Familien: Glattnasen, Hufeisennasen und Bulldoggfledermäuse.

Lebensraum

Fledermäuse brauchen drei Lebensräume. Ein Tagesschlafversteck, einen Ort zum Jagen und ein Winterschlafquartier. Je nach Art verbringen sie den Tag in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder an Gebäuden. In der Nacht jagen sie an Gewässern, im Wald, an Hecken oder weit oben in der Luft. Zusätzlich brauchen Fledermäuse geeignete Wege, um von einem Lebensraum in den anderen zu fliegen. Diese müssen dunkel sein und führen an Hecken, Waldrändern oder Baumreihen entlang.

Nahrung

Die meisten Fledermausarten ernähren sich von Insekten und Spinnen. Es gibt aber auch ein paar spezialisierte Arten, die Früchte und Nektar fressen oder kleine Wirbeltiere jagen. Drei Arten in Südamerika ernähren sich von Rinderblut.

Insektenschwärme sind ein reich gedeckter Tisch für Fledermäuse.

Zusammenleben

Im Mai finden sich Fledermausweibchen in grossen Gruppen zusammen und bringen ihre Jungen zu Welt. Diese Gruppen nennt man Wochenstuben. In dieser Zeit leben die Männchen allein oder in kleinen Kolonien. Erst im Herbst treffen sich Weibchen und Männchen für die Paarung. Den Winter verbringen Fledermäuse in grossen gemischten Gruppen und halten Winterschlaf.

Einige Arten, wie die Zwergfledermaus, wechseln ihre Verstecke sehr oft. Andere Arten, wie das Grosse Mausohr, kehren immer wieder in dieselben Verstecke zurück.

Meheley Hufeisennasenkolonie

Nachwuchs

Fledermausweibchen bringen jedes Jahr nur ein Junges zur Welt. Ganz selten gibt es Zwillinge. Die Kleinen bleiben etwa acht Wochen bei der Mutter und werden gesäugt. Danach sind sie ausgewachsen und gehen selbstständig auf Nahrungssuche.

Junge Meheley Hufeisennasen

Bedrohung

Durch den Einsatz von Pestiziden geht den Fledermäusen die Nahrung aus. Aber auch ihre Quartiere werden zerstört, Hecken und Baumreihen verschwinden oder werden beleuchtet und Strassen kreuzen die Flugwege der Fledermäuse.

Ein weiteres grosses Problem sind Menschen, die im Winter Höhlen besuchen, in denen Fledermäuse Winterschlaf halten. Dadurch erwachen die Tiere und verbrauchen auf der Suche nach einem neuen Versteck wertvolle Fettreserven.

Um Fledermäusen zu helfen, müssen alle genutzten Lebensräume und die Wege dazwischen geschützt werden.

Insektengifte nehmen den Fledermäusen die Nahrung weg.

Das macht der WWF

  • Der WWF setzt sich dafür ein, dass in der Landwirtschaft weniger Gifte eingesetzt werden. So finden Fledermäuse mehr Nahrung.
  • Der WWF hat in mehreren Gegenden der Schweiz Gruppen, die sich freiwillig um die wichtigen kleinen Lebensräume kümmern. Die Mitglieder dieser Gruppe bauen zum Beispiel Asthaufen oder Trockensteinmauern, pflegen und pflanzen Hecken. So finden auch Fledermäuse den Weg von ihren Verstecken zu den Jagdplätzen.

 

Das kannst du tun

  • Säe einheimische Wildpflanzen an, damit es genügend Insekten gibt – am besten ist es, wenn von März bis September immer einige Pflanzen blühen.
  • Bitte deine Eltern, Haus und Garten möglichst wenig zu beleuchten.
  • Hänge einen Fledermauskasten an einem warmen, katzensicheren Ort auf.