Ein Merkmal der meisten Hasen sind die langen Ohren. Bei Hasenarten, die in heissen Gegenden leben, helfen sie, die Hitze abzuleiten. Die Ohren sind stark durchblutet. Blut wiederum transportiert Wärme und kühlt sich an der Körperoberfläche ab. Wenn es sehr heiss ist, stellen Hasen die Ohren auf und setzen sie so dem kühlenden Wind aus.
Zur Familie der Hasen gehören 63 Arten. Darunter sind auch drei Arten, die in der Schweiz leben: Schneehase, Wildkaninchen und Europäischer Feldhase.
Hasen leben in Wäldern, in der Tundra, im Busch- und Grasland, in Wüstengegenden, in den Bergen oder im Landwirtschaftsland. Die meisten Hasen, die man als Kaninchen bezeichnet, graben sich Höhlen unter der Erde oder übernehmen Höhlen, die andere Tiere gegraben haben. Zu ihnen gehört auch das Wildkaninchen. Hasen, die über längere Strecken schnell rennen können, ruhen dagegen meist nur in Mulden im Boden, so auch der Feldhase. Hasen sind meist in der Dämmerung oder in der Nacht aktiv.
Hasen fressen vor allem Gras und Kräuter, aber auch Früchte und Samen und manchmal Zweige oder Rinde, wenn das Grünfutter knapp ist. Je nachdem, wo sie leben, suchen Hasen anderes Futter. Der Polarhase etwa frisst vor allem die Knospen, Rinde, Blätter und Wurzeln der Weide. Und Feldhasen, die bei uns im Landwirtschaftsgebiet leben, ernähren sich im Sommer vor allem von Weizen oder Gerste.
Bei den Hasen gibt es Arten, die in Gruppen leben, andere sind Einzelgänger. Wildkaninchen leben in Gruppen und haben ein Revier. Normalerweise besteht so eine Gruppe aus sechs bis zehn Tieren.
Feldhasen sind dagegen Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung, und auch der Schneehase ist in unseren Gegenden eher als Einzelgänger unterwegs.
Hasen können mehrmals pro Jahr Junge bekommen. Bei den meisten Arten bekommen die Weibchen 1 bis 3 Junge aufs Mal. Pro Jahr bringt ein Hasenweibchen je nach Art und Lebensraum insgesamt 3 bis 35 Junge pro Jahr zur Welt.
Bei manchen Hasenarten haben die Neugeborenen bereits ein Fell, sie haben die Augen offen und können innerhalb von wenigen Stunden laufen. Das ist auch beim Feldhasen so.
Beim Wildkaninchen und anderen Hasenarten kommen die Jungen mit geschlossenen Augen und nackt zur Welt.
Manche Hasenarten sind bedroht, weil sie ihren Lebensraum verlieren.
In der Schweiz hat der Feldhase vor allem ein Problem, weil die Jungen früh sterben: Da sie immer auf dem Boden liegen, können sie erfrieren, wenn das Wetter zu nasskalt ist. Gefährlich für die jungen Hasen sind ausserdem Greifvögel, Füchse, Hunde oder Katzen und Landmaschinen.
Um dem Feldhasen in der Zentralschweiz zu helfen, hat der WWF alle wichtigen Personen von Jagd- und Bauernverbänden sowie vom Kanton an einen Tisch geholt und sich von einem Experten beraten lassen, wie man dem Feldhasen helfen kann.
Der Kanton hat dann beschlossen, die Bäuerinnen und Bauern mit Geld zu unterstützen, wenn sie ihr Getreide in weiten Reihen säen. So gibt es bessere Verstecke für die jungen Hasen.
Der WWF hat mehrere Bäuerinnen und Bauern überzeugt, Getreide auf diese neue Art anzusäen. Nach einigen Jahren machen es nun viele so. Um zu wissen, wie viele Hasen es gibt und wo es Hilfe braucht, hat der WWF mit vielen Freiwilligen Feldhasenzählungen unterstützt.